GartenCoop Freiburg
Kornzept GbR
Echinos e.V.
Jürgen Wehrle
Saatgut & Raritäten
Gartengut Wöpplinsberg
Michels Kleinsthof
DornenSilber – Regenerative Microlandwirtschaft
Klappergarten
Samenfest
GartenCoop Freiburg

Die GartenCoop Freiburg ist eine Solidarische Landwirtschaft ca. 20 km südlich von Freiburg, im kleinen Ort Tunsel. Auf etwa 8h Gesamtfläche wird für knapp 300 Haushalte biologisches Gemüse, Kartoffeln und etwas Getreide angebaut. Die Jungpflanzen werden zu 100% aus samenfestem Saatgut gezogen. Die derzeit 7 angestellten Gärtner*innen organisieren sich im Kollektiv und Selbstverwaltet.
Seit über 10 Jahren wird bei der GartenCoop der Überwinterungsblumenkohl „Wainfleet“ angebaut und teils durch eigene Vermehrung und seit 2020 in Kooperation mit ProSpecieRara erhalten. 2022 hat Kornzept diese Arbeit übernommen. Aus großen Beständen bei der GartenCoop werden Samenträger selektiert und bei Kornzept in die Samenreife gebracht. Der Rest des Bestandes wird an die Mitglieder der Solidarischen Landwirtschaft verteilt.
Es gibt auch einen Film über den „Wainfleet“: https://www.youtube.com/watch?v=jPdxWnhKS2A

2023 wurden erstmals 50m der Möhre „Longue rouge sang“ für Kornzept angebaut. In einer Bildungsveranstaltung mit den Mitgliedern wurden ca. 250 Pflanzen als Samenträger selektiert und ebenfalls zur Abreife zu Kornzept gebracht.
2024 gibt es erneut ein Möhrenvermehrungs Projekt, diesmal mit der Sorte „Milan“.
Aktuell ist die GartenCoop noch kein offizielles Mitglied des Netzwerks GemEinsaat. Einzelne Gärtner*innen und Aktive der GartenCoop sind Teil der Organisationsstruktur des entstehenden Netzwerks.

„ Für mich als Gemüsegärtnerin ist es total spannend eine Gemüsekultur von Anfang bis Ende mit zu begleiten und dabei so viel von Kornzept über Saatgutgewinnung zu lernen. Und im nächsten Jahr halte ich eigenes Saatgut in den Händen das immer besser zu unserem Standort passt.“
Gärtnerin aus der GartenCoop
Kornzept GbR
Wir sind drei GärtnerInnen und haben uns auf die ökologische Saatgutarbeit spezialisiert. Auf zwei ha Ackerfläche vermehren, erhalten und züchten wir im südbadischen Raum rund um den Ort Gundelfingen über 300 verschiedene Gemüse-, Kräuter-, Zier- und Nutzpflanzensorten. Uns ist es wichtig, durch die Nutzung eines genetisch vielfältigen Sortenspektrums ein kulturhistorisches Erbe zu bewahren und angepasste Sorten für den Ökolandbau zu züchten und zu verbreiten.

Gewonnenes Saatgut vermarkten wir vor allem über die gemeinschaftlich organisierte Struktur der ‚Dreschflegel GbR‘ sowie den Vertrieb von ‚Samenfest‘. Unterstützt durch den gemeinnützigen Verein Kultursaat können auf unserem Betrieb Pflege, Erhaltung und Entwicklung einiger Sorten geleistet werden. Neben Vermehrung und Züchtung bieten wir Blumen und Bildungsarbeit von und auf unseren Flächen an. Aktuell werden wir im Betrieb von zwei tatkräftigen Mitarbeiterinnen unterstützt.

Im entstehenden GemEinsaat – Netzwerk möchten wir als Teil des Orgateams unsere Visionen einer lebendigen Agrarbiosiversiät und regionaler Ernährungssouveränität auf lokaler Ebene weiter voran bringen. Dabei motiviert uns unsere Begeisterung für die Kulturpflanzenvielfalt, sowie die enge Zusammenarbeit mit Erwerbsgärtner*innen. Der intensive Wissensaustausch bereitet uns viel Freude.
Echinos e.V.

Echinos e.V ist ein gemeinnütziger Verein im Dreisamtal, mit dem Anliegen Menschen in schwierigen Lebenslagen mittels der Gartenarbeit gesundheitsfördernd zu begleiten, Tagesstruktur und sinnhafte Betätigung zu bieten und mit Ihnen gemeinsam positive Erlebnisse zu generieren. Der Verein wurde 2014 in Buchenbach gegründet. Er umfasst eine Fläche von ca. 1,7 ha die biologisch-dynamisch bewirtschaftet wird. Davon werden auf 7000m² über 30 verschiedene Gemüsesorten und auf 500 m² eine große Vielfalt an Kräutern angebaut.
Das Gemüse wird über Abokisten, einen kleinen Hofladen und regionale Küchenbetriebe vermarktet. Die Kräuter werden getrocknet und zu verschiedenen Produkten, wie z.B. Tees, Kräutersalz und Räuchermischungen vor Ort weiterverarbeitet.

Ein weiteres Standbein stellt die eigene Jungpflanzenanzucht mit 100% samenfestem biologischen Saatgut und dem Jungpflanzenverkauf im Frühjahr dar.
Das Team besteht aus 7 Fachkräften in Teilzeitanstellung aus dem sozialen und gärtnerischen Arbeitsfeld und einer Bürokraft.
Seit Herbst 2023 beteiligt sich der Verein an dem Netzwerk GemEinsaat. In der Saison 2024 ist der erste Vermehrungsversuch auf den Vereinsflächen gestartet: Auf 160m² wird die Buschbohne „Speedy“ für das Netzwerk zur Vermehrung angebaut. Das Anbauprojekt wird von Kornzept fachlich unterstützt.

Die Beteiligung an dem Netzwerk bedeutet für Echinos, sich an einer regionalen Initiative zu beteiligen, die sich für ein wichtiges Anliegen in der biologischen Landwirtschaft engagiert: Indem eigenes, samenfestes, regional angepasstes Saatgut produziert wird, dass auf die besten Eigenschaften für die hiesigen Bedingungen selektiert wird, kann eine schrittweise Unabhängigkeit von dem internationalen stark regulierten Saatgutmarkt entstehen.
Zusätzlich bietet der Samenanbau für den Verein eine spannende Erweiterung des vielfältigen Tätigkeitsangebots für die Fachkräfte und seine Klient:innen. So wird der Kreislauf vom Samen bis zur fertigen Gemüsepflanze nachvollziehbar und vollständig erlebbar.

Jürgen Wehrle
Saatgut & Raritäten
Seit mehr als 20 Jahren erhalten und vermehren wir Sorten von Kulturpflanzen in biologischer Qualität. Auf unseren Flächen in Emmendingen gedeihen sowohl traditionelle Sorten als auch Neuzugänge, die auf ihre Eignung in unserer Region getestet werden. Aktuell können wir fast 200 verschiedene Sorten Gemüse, Kräuter, Blumen und bunte Mischungen anbieten. Eine besondere Leidenschaft ist der regionale Anbau von historischen Tomatensorten und neuen Auslesen.

Wir freuen uns, dass nun auch Niklaus Wehrle in den Saatgutbetrieb mit einsteigt und die Vielfaltsarbeit mit Obstbau bereichert.
Im GemEinsaat-Netzwerk arbeiten wir aktuell vor allem mit dem Solawi Betrieb Michels Kleinsthof und dem Klappergarten zusammen. Darüber hinaus tüfteln wir gerne mit den anderen NetzwerklerInnen an neuen Projekten.
Gartengut Wöpplinsberg

Wir sind Anna und Frederik vom Gartengut Wöpplinsberg in Emmendingen. Wir bauen auf kleinster Fläche verschiedenes Gemüse ausschließlich im Freiland an und vermarkten es vor Allem über Abokisten.
Dieses Jahr (2024) haben wir in Kooperation mit Kornzept die Erbsensorte „Sugar Bon“ angebaut und vermehrt.
Das produzieren von Saatgut ist für uns eine schöne Abwechslung zum reinen Gemüseanbau.
Kontakt & Informationen
Website: www.gartengut-emmendingen.de
Michels Kleinsthof

Der Michels Kleinsthof bei Tunsel (Bad Krotzingen) steht für solidarische Landwirtschaft, wobei frisches saisonales Gemüse aus ökologischem Anbau im Mittelpunkt steht. Wir legen großen Wert auf ein ganzheitliches Konzept und streben danach, einen eigenen Kreislauf zu schaffen, der auch das Saatgut umfasst. Unser Ziel ist es, ein natürliches Gleichgewicht zu etablieren, daher setzen wir auf echte biodynamische Anbaumethoden.
Neben Schafen spielen auch Hühner bei uns eine wichtige Rolle, weil sie nicht nur für frische Eier, sondern auch für natürlichen Dünger sorgen. Vielfalt ist uns wichtig, denn wir glauben daran, dass „Variety is the spice of life“ ist.

Im GemEinsaat Netzwerk eng verbunden sind wir vor allem mit unseren Nachbarn, der GaCo und Jürgen Wehrle, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand und maßgeblich an unserem Gelingen beigetragen hat.
Die bunte Vielfalt unserer Produkte und unser unabhängiges System tragen dazu bei, dass der Michels Kleinsthof ein lebendiger Ort des nachhaltigen Anbaus und der Gemeinschaft ist.
DornenSilber – Regenerative Microlandwirtschaft
Händischer und lebenszentrierter Anbau in Mischkulturen (syntropisch/Permakultur)

DornenSilber ist ein Kleinstbetrieb und überwiegend ein Ein-Mann Betrieb, wobei der Standort Freiburg auch ein Gemeinschaftsgarten ist. Zusammen mit Schallstadt und Bötzingen sind es 2.000 m² Gesamtfläche. Es werden überwiegend samenfeste, alte Sorten, vergessene heimische Kulturpflanzen und zukunftsfähige, teils exotische Kulturen, überwiegend in Kleinstmengen und im Freiland angebaut. Viele Essbare Blüten, Heil- und Wildkräuter gehören auch zum Sortiment einer essbaren Vielfalt.
Es ist ein rein händischer Anbau ohne Bodenbearbeitung und die syntropische Bepflanzung in Mischkulturen ermöglicht vertikal mehr Photosyntheseleistung, mehr Bodenbedeckung und ein Höchstmaß an Biodiversität. Die Gesamtlogistik kommt ohne Kühlräume und beheizte Gewächshäuser aus, der Materialeinsatz ist sehr gering. Somit sind die direkten und indirekten Emissionen äusserst gering. Es ist auch ein Degrowth-Projekt: Der gesamte Betriebsaufbau, die Gestaltung und Entwicklung geschieht mit möglichst wenig Kapital und möglichst unter der Verwendung gebrauchter Materialien; Ein Wachstum im herkömmlichen Sinne ist ausgeschlossen.
Darüberhinaus werden Kräuter- und BlütenSalze hergestellt, sowie Kräuter, Blüten und Samen auch getrocknet angeboten.
Die Erzeugnisse werden ausschließlich in Direktvermarktung an Restaurants, Privatkund*innen und auf dem Markt verkauft.
Von vielen Kulturen wird eigenes Saatgut gewonnen.
Aktuell ist DornenSilber noch kein offizielles Mitglied des Netzwerks GemEinsaat.
„Ich denke, das besondere an meiner Anbauweise ist, dass eine Fläche selten komplett abgeräumt wird. Immer wächst etwas, geht etwas in die Blüte, Samen reifen oder etwas verblüht oder ist bereits vertrocknet und abgestorben – und das alles direkt nebeneinander. Ich bin selbst immer wieder überwältigt, wie schön und vielfältig Gemüseanbau sein kann.“
Marc Seeger
Klappergarten
Freiburg, St. Georgen

Der Klappergarten ist eine kleine solidarische Landwirtschaft und ein Umweltbildungsort in Freiburg, St. Georgen.
Der Garten wurde 2022 von Johanna Pingel und Tom Wallenborn gegründet.
Auf 0,25 ha werden über 30 verschiedene Gemüsearten im biointensiven System in Handarbeit angebaut. Es wird ausschließlich samenfestes Saatgut verwendet.
Derzeit werden etwa 40 Haushalte wöchentlich von Mai bis November mit frischem Gemüse versorgt.

Der Klappergarten ist derzeit noch kein offizielles Mitglied im Netzwerk GemEinsaat. Die Jungpflanzen bezieht der Garten von der Gärtnerei Piluweri. Seit 2023 besteht zudem eine Kooperation mit Jürgen Wehrle. Verschiedene Tomatensorten von Jürgen werden im Freilandanbau angebaut und getestet.
Der Anbau, die Vermarktung und die Saatgutgewinnung von regionalen Sorten im Netzwerk wünschen wir uns für die Zukunft im Klappergarten.

Samenfest
Anbaufläche in Eichstetten. Lager, Aufbereitung und Vertrieb in Freiburg-Rieselfeld

Den Betrieb SAMENFEST habe ich gegründet, um samenfestes Saatgut von Gemüse und Zierpflanzen zu erzeugen. Von den 170 vermehrten Sorten stehen vor allem alte Sorten im Vordergrund, ca. 60 Tomatensorten, 11 Chili und Paprika, etliche weitere Gemüsesorten, Kräuter und vor allem einjährige Blumensorten.
Der Absatz von eigenem Saatgut und Zukauf-Saatgut von 4 Partnerbetrieben findet statt mit SAMENFEST-Logo über Läden in der Region und über den Onlineshop www.samenfest.de.

Einige alte Sorten aus der Region finden sich im Sortiment wie z.B. die Tomate „Amish Pasta“, die Stangenbohne „Wildtäler“, die Feuerbohne „Rotblühende“ und demnächst auch die Stangenbohne „Ludwina“.
Aber auch neue Sorten entstehen hier. Eine der ersten samenfesten Zuckermais-Sorten ist im Betrieb gezüchtet worden: „Dolcina“, ein früher Zuckermais.

Aktuell soll in einem Projekt aus einer Keuzung samenfester, bunter Zuckermais entstehen, also mit weiß-gelben, rötlich-gelben bzw. lila-weiß-gelben Körnern am Kolben.
Für Acker e.V. wird gerade eine Pastinakensorte selektiert und vermehrt, die Kindern eine leichtere Ernte ermöglichen soll, dadurch, dass die Wurzeln nicht so lang sind.
Für den Samengarten Eichstetten betreue ich die Selektion, Vermehrung und Anmeldung von 3 Gälriebli-Sorten (für Nicht-Einheimische: Möhren). Dieses Projekt geht auch auf Neuzüchtung zurück. Das erste Ziel war, für Eichstetten wieder eine eigene Möhre zu züchten. Die war früher mal eher gelb, deshalb Gäl-riebli. Allerdings sollen die drei neuen Sorten auch Eigenschaften von alten Sorten haben, die bisher weggezüchtet wurden, wie z.B.: haarige Blätter, um Insekten abzuwehren, Grünkragen, weil das auf Robustheit schließen ließ.

Die Zusammenarbeit über GemEinsaat finde ich sehr spannend und hilfreich. Hier können Erfahrungen ausgetauscht, Wissen geteilt und Interessen synergetisiert werden, weil wir hier in der Region inzwischen so viele kleine, aktive Betriebe sind, die echt was bewegen wollen und können.
Wenn Betriebe teilnehmen, die Gemüse für den Markt produzieren, können fruchtbare Beziehungen und leichter neue Sorten entstehen.
